Ein Gastbeitrag von Dieter Makowski
Los ging es heute im Département Calvados in der Region Basse-Normandie mit einem frühmorgendlichen Bummel durch das nahezu noch verschlafene Honfleur bei noch bedecktem Himmel und kalten (gefühlten sau-kalten) 0°C. Das inzwischen so namhafte Städtchen an der Côte Fleuries mit seinen gerade mal 8.000 Einwohnern entschädigt aber sofort und im wahrsten Sinne „Atem raubend“ mit jedem Blick und jeder Minute. Beeindruckend! Impressionistisch! Hier malten unter anderem schon so berühmte Maler wie Boudin, Claude Monet und Pissarro.
Ganz besonders ist auch die wahrlich einzigartige alte Holzkirche St.-Catherine, so etwas hat man wirklich kaum woanders gesehen. Sie liegt mitten in einer insgesamt zauberhaften Altstadt mit Fotomotiven auf jedem Schritt und Tritt. Und zur Stärkung und Einkehr hat man ebenfalls die Qual der Wahl.
Man kann sich kaum losreißen, doch auf dem gesteckten Reiseplan ist nun das Seebad-Zwillingspaar Trouville-Deauville vorgesehen, gerade mal 15 km entfernt. Trouville-sur-Mer ein historischer Fischerort mit etwa 5.000 Einwohnern und vis-à-vis das auf dem Reißbrett konzipierte mondäne Seebad Deauville (4.000 Einwohner), bekannt neben Regatten für sein Hippodrom und Polosport, beide Städtchen locken zudem jeweils mit einem Spielcasino. Und man glaubt es kaum: Zum ersten Mal belohnt Petrus meine nun bereits gut 1.000 km weite Frankreichtour am vierten Tag mit einem richtig anhaltenden Stück Sonnenschein!
Es ist inzwischen fast Mittagszeit und 8°C und es geht weiter nach Caen. Dort möchte ich mir unbedingt das Grab von Wilhelm dem (normannischen England-)Eroberer anschauen, vielen vertraut und verbunden mit der Jahreszahl 1066, zumeist aus dem Englischunterricht: William the Conqueror, en français Guillaume le Conquérant.
Von Deauville sind es bis zur nächsten Tages-Halbetappe Caen etwa 50 km. Caen ist kulturelle Metropole der Basse-Normandie mit etwas über 100.000 Einwohnern, liegt im Departement Calvados, und war im 2. Weltkrieg schwer umkämpft. Hier diente 1944 die Abbaye aux Hommes, in der Wilhelm der Eroberer auf seinen Wunsch hin beigesetzt wurde, der geschundenen Zivilbevölkerung einen Monat lang als Zufluchtsort.
Und nach dem Grabbesuch bei Guillaume-William-Wilhelm als einem ganz persönlichen Rundreise-Highlight stand nun zum Ausklang des vierten Tourtages direkt noch ein weiterer Top-Höhepunkt an: Der Mont St. Michel, circa 100 km von Caen gelegen.
Danach ging es nur noch schnell ins Hotel nach Saint-Malo, rund 40 km vom Mont St. Michel entfernt, und zwar in ein erst jüngst eröffnetes 3-Sterne-Hotel von Ibis Style, fußläufig zur malerischen Hafenstadt und zum dortigen Stärkungs-Abendmenü. Mehr zu Saint-Malo folgt dann morgen.