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Avignon, Pont du Gard, Beaune – Tag 12 von Frankreich, einmal rundherum

Ein Gastbeitrag von Dieter Makwoski

Mit der (im Deutschen weiblichen = die) Rhône (französisch männlich = „le“ Rhône), die mich gestern in der Camargue in Empfang nahm, und die zu Avignon gehört wie der Papstpalast, habe ich bereits vier große Ströme auf meiner Frankreich-Tour gekreuzt: Seine, Loire, Garonne und Rhône. Folgt alsbald noch der Rhein.

Womit mir bewusst wird, dass ich mich mit meiner heutigen zwölften Tagesetappe von Avignon nach Beaune in der Bourgogne erstmals in die Himmelsrichtung nach Hause bewege. Die geplanten rund 385 km Distanz verlängern sich dabei um gut 20 km für meinen nun nachgeholten Abstecher zum Pont du Gard, der gestern nicht mehr zu schaffen war.

Avignon ist Hauptstadt des Départements Vaucluse, gehört somit zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und wirkt, obwohl „nur“ 89.000 Einwohner, durchaus größer. Das mag mit am großen Papstpalast liegen, aber ebenso an der damit verknüpften großen (Päpste-)Geschichte der Stadt. Zumal jedermann dank „Sur Le Pont d’Avignon“, selbst wenn er (oder sie) noch nicht hier war, zumindest ein besonderes Bauwerk kennt.
Vielleicht ist ebenso bekannt, dass die Sängerin Mireille Mathieu in Avignon geboren wurde. Und das alljährliche Theater-Festival im Sommer ist populär und renommiert.

Die überaus zahlreiche Gastronomie und Hotellerie bewirken ebenfalls, dass man die Stadt noch deutlich größer einschätzt. Das Shoppingangebot der Altstadt kann sich gleichfalls sehen lassen, besonders was individuelle Design-, Schmuck- und Modeaccessoires betrifft. Bereits 2000 war Avignon, wie später Lille, Kulturhauptstadt Europas. Und: Einen Aeroport hat Avignon auch.

Teil der Stadtmauer von Avignon

Teil der Stadtmauer von Avignon

Das hübsche Rathaus von Avignon

Das hübsche Rathaus von Avignon

Das Theater im Zentrum von Avignon

Das Theater im Zentrum von Avignon

Ausblick von Avignon auf die Rhône

Ausblick von Avignon auf die Rhône

Avignon: Blick auf die Pont Saint-Bénézet und den Fluss Rhône

Avignon: Blick auf die Pont Saint-Bénézet und den Fluss Rhône

Der Papstpalast, das prägende Bauwerk von Avignon

Der Papstpalast, das prägende Bauwerk von Avignon

Mittags in Avignon

Mittags in Avignon, Schüler bei der Pause

Auslage in einem Schmuckladen in der Innenstadt von Avignon

Auslage in einem Schmuckladen in der Innenstadt von Avignon

Da ich bereits häufiger in der Stadt zu Gast war, beschränke ich mein Sightseeing diesmal auf den Vormittag und gönne mir den Abstecher zum Pont du Gard. Noch ist es sonnig, 13°C, aber es bezieht sich.

Dieses phantastische Römer-Bauwerk näher zu beschreiben, hieße fast, Steine in den Steinbruch tragen. Dass ich mitgezählt habe, dass ich den Pont du Gard nunmehr zum fünften mal im Urlaub angesteuert habe, sagt gewiss alles. Wen präzise Details interessieren, möge dies bitte gerne via Suchmaschine tun, ein „Datenvergleich“ zur Baukunst der Millaubrücke, besucht am zehnten Reisetag, ist gewiss reizvoll.

Das römische Aquädukt Pont du Gard

Das römische Aquädukt Pont du Gard

Weg über das Aquädukt Pont du Gard

Weg über das Aquädukt Pont du Gard

Der Fluss Gardon am Pont du Gard

Der Fluss Gardon am Pont du Gard

Vom Pont du Gard mach ich mich auf den langen Weg nach Norden Richtung Beaune. Nach etwa 400 Tageskilometern komme ich, durchaus hungrig, in Beaune im Herzen der Bourgogne an. Also habe ich kurz im chicen, direkt am Rand der Innenstadt gelegenen, Ibis-Style-Hotel eingecheckt und nach der guten Erfahrung, die ich, was Empfehlungen anbetrifft mit der jungen Rezeptionistin in Nantes gemacht habe, bitte ich auch hier die Kollegin um ihren eigenen Restaurantfavoriten: Lecker, gemütlich und nicht zu teuer. Ihr Tipp, quasi gegenüber das Restaurant Caveau des Arches, einfach super. Ich gönne mir zur Belohnung von geschafften 3.500 selbst chauffierten Reisekilometern das Menü Bourguignon mit Schneckenpfännchen Burgunder Art als Vorspeise, Boeuf Bourguignon als Hauptgang und Käse der Region als Abschluss.

Leckeres Abendessen in Beaune

Leckeres Abendessen in Beaune

Von Toulouse nach Albi – Tag 9 von Frankreich, einmal rundherum

Ein Gastbeitrag von Dieter Makowski

Nach der gestern (an Rosenmontag) längsten Tagesetappe mit 500 km von Bordeaux über Arcachon und „beinahe“ Biarritz nach Toulouse, folgte heute die kürzeste: 75 Autokilometerchen von Toulouse nach Albi.

Beide Städte gehören zur Region Midi-Pyrénées, wobei Toulouse im Département Haute-Garonne (am gleichnamigen Fluß Garonne) und Albi im Département Tarn am gleichnamigen Fluss Tarn liegt. Toulouse ist sowohl Metropole der Gesamtregion als auch seines Départements, zählt heute nahezu 450.000 Einwohner und ist damit rund neun Mal so bevölkerungsstark wie Albi. Toulouse war bereits im Mittelalter Hauptstadt der gesamten Region Okzitanien und bis zur französischen Revolution der Provinz Languedoc.

Toulouse liegt nahezu auf halber Strecke von Montpellier am Mittelmeer nach Bordeaux am Atlantik und wird reizvoll durch den Canal du Midi mit beiden Meeren verbunden. Und die in den Pyrenäen entspringende Garonne (insg. 647 km) verbindet Toulouse und Bordeaux ebenso.

Toulouse ist ebenso historisch wie modern und quicklebendig, denn die Stadt zählt nach Paris Frankreichs größte Studentenschar. Dies kann man im Citybereich anhand entsprechend „junger“ Geschäftsangebote in Zahl und Struktur auch sofort erkennen, von Gastronomie bis Mode & Co. Auf den nächsten „Primark-Megastore“, der 2016 einen derzeit hässlichen großen Leerstand in der Innenstadt wieder beleben wird, freut sich gerade die weibliche Jugend bereits heute. Toulouse beschreiben ohne Airbus zu nennen, wäre aber allemal ein Fauxpas, schließlich hat das Unternehmen in Toulouse seinen Firmensitz. Aufgrund des in Toulouse seither prägenden Ziegelsteinbaus mit entsprechender Farbdominanz wird die Stadt übrigens auch „la ville rose“ genannt, was sich auf einigen der Fotos gut nachvollziehen lässt.

Toulouse, Brücke über den Fluss Garonne

Toulouse, Brücke über den Fluss Garonne

Straße am Ufer der Garonne in Toulouse

Straße am Ufer der Garonne in Toulouse

Das Rathaus von Toulouse

Das Rathaus von Toulouse

Statue zu Ehren von Jeanne d'Arc in Toulouse

Statue zu Ehren von Jeanne d’Arc in Toulouse

Wochenmarkt in Toulouse

Wochenmarkt in Toulouse

Marktstand, Wochenmarkt Toulouse

Marktstand auf dem Wochenmarkt von Toulouse

Chocolatier in der Innenstadt von Toulouse

Chocolatier in der Innenstadt von Toulouse

Bekleidungsgeschäft in Toulouse

Bekleidungsgeschäft im Zentrum von Toulouse

In Toulouse eröffnet 2016 ein Primark

In Toulouse eröffnet 2016 ein Primark

Häuser im Zentrum von Toulouse

Häuser im Zentrum von Toulouse

Gasse in der Altstadt von Toulouse

Gasse in der Altstadt von Toulouse

Die Basilika Saint Sernin in Toulouse

Die Basilika Saint Sernin in Toulouse

Dominikaner-Klosterkirche Les Jacobins in Toulouse

Dominikaner-Klosterkirche Les Jacobins in Toulouse, das erste Dominikanerkloster überhaupt (Baubeginn 1215). Hier befindet sich auch die Grabstelle von Thomas von Aquin

Viel, viel kleiner als Toulouse hat aber auch Albi, und das nur 75 km entfernt, sehr Reizvolles zu bieten! Manch guter Freund empfiehlt den Besuch dieser historischen Stadt am Tarn sogar als „Schönste Stadt Frankreichs“ (Zitat eines intensiven Frankophilen).

Selbst wer wie ich, obwohl gleichfalls viel in Frankreich gereist, diese malerische Stadt (durch welche Umstände auch immer) bisher noch nicht besucht hat, hat ihren Namen zuvor gewiss oft vernommen, ich zum Beispiel (lang, lang ist es her) im Geschichtsunterricht: Die Albigenserkriege. Wer Details möchte, möge bitte googlen.

Und natürlich wollte ich in Henri Toulouse-Lautrecs Geburtsstadt seinen ausgestellten Werken (m)einen Besuch abstatten, an diesem Dienstag! …der aber für ein solches Museum leider kein Dienst-Tag ist: Musée fermé! Oh, weh! Ich werde es morgen noch zusätzlich mit einplanen und anderes ein wenig verschieben.

Und selbst im Ort wird man allerorten von Henri begleitet. So stand an einem Schaufenster schön von Hand geschrieben Toulouse-Lautrecs Satz:
Elle est si grande et belle
et moi je ne suis pas ni grand ni beau.

Schaufenster in der Innenstadt von Albi mit Toulouse-Lautrecs Satz: Elle est si grande et belle et moi je ne suis pas ni grand ni beau.

Schaufenster in der Innenstadt von Albi mit Toulouse-Lautrecs Satz:
Elle est si grande et belle
et moi je ne suis pas ni grand ni beau.

Restaurant in der Altstadt von Albi

Restaurant in der Altstadt von Albi

Häuser in der Altstadt von Albi

Häuser in der Altstadt von Albi

Kleines Tor in der Altstadt von Albi

Kleines Tor in der Altstadt von Albi

Blick über den Fluss Tarn auf einen Teil von Albi

Blick über den Fluss Tarn auf einen Teil von Albi

Am Flussufer in der Altstadt von Albi

Am Flussufer in der Altstadt von Albi

Albi, Eingang zum Museum Toulouse-Lautrec

Albi, Eingang zum Museum Toulouse-Lautrec

Straßencafé in der Altstadt von Albi

Straßencafé in der Altstadt von Albi

Turm der Kathedrale von Albi

Turm der Kathedrale von Albi

Rückseite der Kathedrale Sainte-Cécile in Albi

Rückseite der Kathedrale Sainte-Cécile in Albi

Blick durch die Straßen von Albi Richtung der Kathedrale Sainte-Cécile

Blick durch die Straßen von Albi Richtung der Kathedrale Sainte-Cécile

La Carnaval d'Albi

La Carnaval d’Albi

Auch in Albi feiert man Karneval

Auch in Albi feiert man Karneval

Spaß für Kinder beim Karneval von Albi

Spaß für Kinder beim Karneval von Albi

Obwohl Albi nur rund 50.000 Einwohner hat, ist ist die Stadt übrigens Sitz eines Erzbischofs, seit den Jahr 2010 ist ein Teil der Altstadt rund um das Bischofsviertel auch Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Pont du Gard

Das römische Aquädukt Pont du Gard in Südfrankreich gehört seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eine der bedeutendsten antiken römischen Brückenbauten die heute noch erhalten sind. Als Sehenswürdigkeit ist das den Fluss Gardon überspannende Aquädukt ein wahrer Touristenmagnet. In der Antike bildete es einen Teil der etwa 50 Kilometer langen Wasserleitung nach Nîmes (damals Nemausus).

Weitere Informationen und Fotos finden Sie beispielsweise hier: www.provence-info.net/suedfrankreich/gard/pont-du-gard.html

Das römische Aquädukt Pont du Gard

Das römische Aquädukt Pont du Gard in Südfrankreich

Festungsanlagen von Vauban

Sébastien Le Prestre de Vauban war ein französischer General und Festungsbaumeister, er lebte zwischen 1633 und 1707. Er war an der Planung bzw. am Um- und Ausbau von etwa 160 Festungen beteiligt, aber auch zahlreiche nicht militärische Bauten gehen auf Vauban zurück. Im Jahr 2008 wurden stellvertretend für das gesamte Werk Vaubans zwölf Bauten bzw. Orte unter dem Titel Festungsanlagen von Vauban in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Ein großer Teil der Bauten an denen Vauban beteiligt war steht im heutigen Frankreich, einige findet man aber auch z. B. in Deutschland.

Diese zwölf Orte bzw. Festungsanlagen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind damit auch besonders sehenswert:

  • Arras (Zitadelle, errichtet 1668 – 1672)
  • Besançon (Zitadelle erbaut 1668 – 1683, Stadtmauer errichtet 1677 – 1695 und Fort Griffon erbaut 1680 – 1684)
  • Blaye (Zitadelle, 1686 – 1689), Cussac-Fort-Médoc (Zitadelle, 1690 – 1700) und Fort Paté (1689 – 1693) auf einer Insel im Fluss Gironde
  • Briançon (Stadtmauer, 1690, vier Forts 1709 – 1732, die Brücke Pont d’Asfeld, 1729 – 1731 und ein Signalturm, 1724 – 1734)
  • Camaret-sur-Mer (Vauban-Turm, 1693 – 1695)
  • Longwy (Befestigte Stadt)
  • Mont-Dauphin (Befestigte Stadt)
  • Mont-Louis (Zitadelle und befestigte Stadt)
  • Neuf-Brisach (Befestigte Stadt)
  • Saint-Martin-de-Ré (Stadtmauer, Zitadelle und Hafen)
  • Saint-Vaast-la-Hougue und Insel Tatihou (Türme und Befestigungsanlagen)
  • Villefranche-de-Conflent (Stadtmauer ab 1669, Fort Libéria, ab 1679 und die befestigte Höhle Cova Bastera 1707)
Blick auf Mont-Dauphin

Blick aus den Bergen auf die Festungsstadt Mont-Dauphin in den französischen Alpen

Le Puy-en-Velay

Le Puy-en-Velay ist eine Kleinstadt mit etwa 18.800 Einwohnern im französischen Département Haute-Loire im Süden der Auvergne. Die vulkanisch geprägte Landschaft des Zentralmassivs rund um Le Puy-en-Velay macht den Ort und seine Umgebung sehr sehenswert und damit bei Touristen sehr beliebt. In der Stadt steht beispielsweise die Kirche Saint-Michel d’Aiguilhe auf der Spitze eines steilen Basaltkegels. Auf einem benachbarten aber etwas größeren Vulkankegel (Rocher Corneille) steht die altrosa bemalte und etwa 16 Meter hohe Marienstatue Notre–Dame de la France. Nicht weit entfernt unterhalb der Statue findet man auch die zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Kathedrale von Le Puy-en-Velay. Le Puy-en-Velay ist aber nicht nur ein beliebter Touristenort, auch viele Pilger finden den Weg hierher, denn Le Puy-en-Velay liegt am Jakobsweg. Für alle Feinschmecker empfehle ich als lokale Spezialität die grünen Linsen von Le Puy (A.O.C.).

Blick über Le Puy-en-Velay

Blick über Le Puy-en-Velay auf die Kirche Saint-Michel d’Aiguilhe